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Ostern entgegen

Ostern 2019
Vor Sonnenaufgang kommen die Frauen zum Grab, um Jesus mit wohlriechenden Ölen für den Tod zu salben. Wer würde für sie den großen Stein wegrollen? Es verwundert sie nicht, dass das Grab bereits offen ist. Sie gehen hinein und suchen Jesus bei den Toten. Ja, wo denn sonst? Wer den Lebenden bei den Toten sucht, verpasst den Sonnenaufgang, den neuen Tag, der niemals endet. - Mit dem Licht des Ostermorgens verwandelt sich die alte Welt des Todes in Leben – grenzenlos und über Zeit und Raum hinaus.

Der Engel sagte zu den Frauen: Ihr sucht Jesus von Nazareth, der gekreuzigt worden ist. - Ja, den suchen wir auch. Ihm verdanken wir alles. Darum halten wir uns an ihm fest. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben: Jesus, der Urgrund unseres Glaubens. Macht euch auf! ruft der Engel den Frauen (und uns!) zu. Folgt Jesus nach. Verkündet das Evangelium. Teilt eure Liebe und stiftet Frieden. Stolpert nicht über Steine, die längst weggewälzt sind. Euer Leben hat eine ewige Zukunft...

Ostern – das ist unser Glaube an ein Leben jenseits aller Tränen und Bedrängnis, die Hoffnung, dass wir berufen sind, zu Gott zurückzukehren. Mag sich auch unser Denken gegenüber diesem Geheimnis als begrenzt erweisen, so dürfen wir der Ahnkraft unserer Seele vertrauen: das Endliche und Vorübergehende hat so wenig mit Gott zu tun wie selbst der Tod die Liebenden nicht voneinander scheiden kann.

Manfred Reichgeld (01.04.19)




Amor est magis cognitivus
quam cognito.

Die Liebe ist weit erkenntniskräftiger
als die Erkenntnis (selbst).
Umberto Eco

Vertrauen und Zuversicht
Wir werden uns dem Geheimnis Gottes nicht nähern, indem wir nach „fotografischen Beweisen“ und Erklärungen für die Welt suchen... – wohl aber darin, dass sich unser Glaube in der Frage begründet, wo sich für Menschen Orte von Geborgenheit, von Liebe, von Vertrauen und Zuversicht gegenüber dem Tod finden lassen...


Es bleibt die Hoffnung
Wenn Menschen von Reife zu Reife sich selber wahrnehmen und den eigenen und den fremden Tod als unerklärlich und bedrohlich empfinden, bleibt die Hoffnung, dass der Gott der Liebe nicht das im Tod belässt, was er ins Leben rief. Dafür steht die Zusage Jesu: Wo ich bin, da werdet auch ihr sein.


Licht hinter allen Grenzen
Was wird sein...? Wir wissen es nicht. Und wenn wir es wüssten, was wäre gewonnen? Unsere Einstellung zum Tod hat mit der Liebe zu tun, die wir als höchstes Glück selber erfahren und weitergeben. Zu lieben und geliebt zu werden, lässt uns das Licht und die Weite erahnen, die wir hinter allen Grenzen glauben.


Sehnsucht nach Unendlichkeit
Es gehört zum Wesen des Menschen, tief in sich die Sehnsucht nach Unendlichkeit zu spüren... – Für jemanden, der leidet - z.B. -, ist das Leid ein „Beweis“, dass es etwas anderes geben muss: Freude, Glück und Licht und Weite hinter allen Grenzen. Ist es nicht so, dass letztlich der Glaube an die Unsterblichkeit uns erst zur Liebe befähigt?


Auferstehen
Die Auferstehung Jesu in das Leben Gottes verheißt, dass Gott in Ewigkeit möchte, dass wir sind. – Nur dieses irdische Leben, ohne Hoffnung über den Tag hinaus... anders müssten wir leben und alles tun, um uns die Gedanken an den Tod aus unserem Denken zu vertreiben.


Vollendung
Was für Jesus, „den Ersten der Entschlafenen“ (1 Kor 15,20), gilt, gilt für alle, die nach ihm kommen: Auferstehen in das Leben Gottes heißt: das irdische Leben des Menschen hat eine ewige Zukunft. – Mit den Spuren, die wir in der Welt hinterlassen, mit der Geschichte unseres Lebens – und nicht losgelöst davon – gehen wir der Vollendung in der göttlichen Liebe entgegen.


Jesus lebt
Der Versuch, das Unbegreifliche in einer abstrakten Farblithographie (Alfred Manessier: „Auferstehung“) sichtbar zu machen: Eine explodierende Sonne... im Zentrum zu hellster Leuchtkraft verdichtet... die Reste von Schwere und Dunkelheit und die letzten Spuren des Sichtbaren werden aus sich herausgeschleudert ... Neues und für immer Bleibendes entsteht – von unvorstellbarer Kraft und Wirkung: Der Tod ist nicht mehr. Jesus lebt.