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Maria Himmelfahrt in Pünderich

Die Geschichte der Pfarrei „Maria Himmelfahrt“ in Pünderich
ist eng verbunden mit der Geschichte der „St. Peterskirche auf dem Berge“, der Marienburg.

Die Besitzungen des Trierer Erzstiftes im Zeller Hamm gehen zurück auf Schenkungen des Königs Dagobert I. (625 – 639). Neben verschiedenen Ortschaften des Hamm-Bereiches ist als historische Stätte in erster Linie die zum merowingischen Fiskus gehörende „St. Peterskirche auf dem Berge“ zu erwähnen, eines der ältesten Gotteshäuser der Erzdiözese Trier.

Diese St. Peterskirche war Mutterkirche der Filialen Kaimt, Zell, Corray, Merl und Pünderich. Vermutlich kam sie als Reichskirche in die Hände der Pfalzgrafen und von ihnen an Erzbischof Albero von Monsterol, (heute Montreuil bei Luneville) der sie 1142 der Abtei Springiersbach schenkte.

Eine Bestätigung erfolgte auch durch Papst Innocenz II. am 22 Februar 1143, der die Kirche auf dem Petersberge (Marienburg) als die Mutterkirche von fünf zugehörigen Kirchen benennt, unter ihnen auch die von Punderacha. Die erste bekannte Erwähnung Pünderichs überhaupt erfolgte am 10. April 1128 durch Papst Honoruis II (1124-1130).131 König Konrad III. nennt 1143 in seinem Bestätigungsbrief zu dieser Schenkung unseren Ort Pondreka.
In einem Schreiben an das Trierer Domkapitel berichtet Erzbischof Richard von Greiffenklau im Jahre 1518, die Kirche in Pünderich sei zunächst der Zeller Kirche, dann aber der Kirche auf der Marienburg unterstellt worden, die von da an als Taufkirche gedient habe. Über Jahrhunderte von Jahren war die Peterskirche die Pfarrkirche von Pünderich, wurde die Messe auf der Marienburg besucht, wurden Beichte, Taufe, Hochzeiten und Sterbesakramente abgehalten.

Wie beschwerlich das wohl gewesen sein mag, geht aus einem Bittbrief der Pündericher anlässlich der Aufhebung des Klosters 1515 an Erzbischof Richard von Greiffenklau hervor. Sie bitten den Erzbischof am 24.03.1517 um das Taufbecken der Marienburg:
„Erstlich weile uff Mergenburg (Marienburg) eyn Schloes (Schloss) bebüldet werden soll und die Kirch daselbst bliben wirdet, darin ein Dauffsthett (Taufstein), da die (Leute) von ponderich ihre Kinder bisher thauffen laissen und soliche thauffen hinfürter dem Schloes Mergenburg unbequemer und auch denen (Leuten) von Ponderich vill bequemer were, die Kinder in der Kirchen zu Ponderich zu theuffen dan uff Mergenburg, das dann unser gnediger Herr von Trier zulaissen wollt, dass der Thauff von Mergenburg gehen Ponderich in die Kirch verrückt würde.“

Die Gemeinde bat den Bischof weiterhin, für die Einkünfte des Kirchherren zu sorgen, indem er und die Marienburg auf einen Teil ihrer Einkünfte verzichten sollen, unter anderem auf die Einkünfte durch den Gemeindebullen.

Das Kirchenverzeichnis des „Liber annalium“, das große Einkünfteverzeichnis der Erzbischöfe von Trier, sowie das Visitationsbuch des Archidiakons von 1552 führt Pünderich noch nicht unter den Pfarreien auf, doch wird der Ort bei der Visitation von 1569 besucht. Im Jahre 1579 brachte man den Taufstein von der Marienburg in die Kirche nach Pünderich.

Nachdem Richard von Greiffenklau auf das Schreiben von 1517 der Gemeinde Pünderich sogleich Taufgenehmigung erteilt hatte, wird Pünderich als Pfarrei geführt, obwohl außer der gotischen Kapelle schon seit 1529 eine Kirche bezeugt ist, in der „cura animorum“ Gottesdienst und Sakramentenempfang möglich war.

Jedoch hatte Pünderich zu dieser Zeit noch keine Pfarrrechte, denn noch im Jahre 1553 beordert Erzbischof Johann seinen Kaplan zu Ponderich und ernennt ihn zum dauernden „Capellanaten“.
(aus der Pündericher Chronik)

Bildergalerie

Die heutige Kirche in Pünderich
ist ein Bau von 1766, wie der Türsturz über der linken Eingangstür ausweist. Die Ausmaße der Kirche betragen etwa 25 x 11 m. Der dreiseitige Chor ist nach Osten ausgerichtet. Der ursprüngliche Eingang mit ehemals rein gotischem Gewände ist verglast, um einer Wendeltreppe zur Empore Platz zu schaffen. Man betritt heute die Kirche durch zwei Seiteneingänge in den Windfängen.

Nach der Entfernung der neogotischen Elemente und der Neufassung vorherrschend in Weiß zeigt sich das Kircheninnere licht und weit. Der Saalbau mit zwölf Rundbogenfenstern, im Chor helle Antikverglasung, wird nur leicht akzentuiert durch flache Wandpfeiler, die auch außen leicht hervortreten – als Lisenen.

In diesem klaren Raum wirken die dunklen Barockaltäre dominierend, wie es die Absicht ihrer Schöpfer war. Insofern sind unsere Barockkirchen schon anders aufgefasst als barocke Gesamtkunstwerke, wie sie in Süddeutschland vorherrschen. Vergessen wir nicht, dass unsere barocken Kirchen sehr häufig ursprünglich gotische Vorläuferbauten hatten, die dem damaligen Zeitgeist umgeformt wurden.

Die Stumm-Orgel in der Pündericher Pfarrkirche
Auszüge aus dem Lagerbuch der Pfarrei Pünderich

Die Orgel ist den Jahren 1813 bis 1815 von den Orgelbauern Franz-Heinrich und Carl Stumm gemäß eines mit denselben von dem Pastor Thees, Egydius Hoepp, den Mitgliedern des Kirchenrathes und mehreren anderen Einwohnern am 8. Februar 1813 abgeschlossenen Akkordes zu dem Preis von fünfzehnhundert Gulden rheinisch und eine Carolin Trinkgeld mit drei Bälgen erbaut an Ort und Stelle geliefert und aufgestellt worden. Jedoch wurde von der Gemeinde das Gestell für die Bälge besorgt, den Orgelbauern während des Aufstellens der Orgel Beköstigung gegeben und ein Schreiner zur Hilfeleistung gestellt.